- 28. Oktober 2024
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- 31. Oktober 2024
Das Aspen Institute Deutschland organisierte in Kooperation mit dem Außenministerium von Bosnien und Herzegowina vom 28.-31. Oktober 2024 eine hochrangige Konferenz in Sarajevo mit dem Titel “Reconciliation in the Western Balkans”. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt gefördert. Die internationale Gemeinschaft hat das Thema bereits wiederholt aufgegriffen, und die Regierungen der Region sind entsprechende Verpflichtungen eingegangen. Substanzielle Fortschritte in dieser Hinsicht sind jedoch nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil, die nationalistische, revisionistische und spaltende Rhetorik von Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen im Westbalkan nimmt wieder zu und wird häufig zur Durchsetzung eigener politischer Interessen eingesetzt. Dies führt nicht nur zu einem zunehmend polarisierten gesellschaftlichen Klima innerhalb und zwischen den Ländern der Region, sondern verstärkt auch das Leid der Kriegsopfer und ihrer Familien. Diese Entwicklung stellt nicht nur ein großes Hindernis für die friedliche Entwicklung des Westbalkans und ihre jeweiligen EU-Bestrebungen dar, sondern birgt auch die Gefahr einer Destabilisierung der gesamten Region. Um dieser Herausforderung zu begegnen und Wege zu finden, Versöhnungsprozesse und den Dialog zwischen Gesellschaften zu unterstützen, ist ein kontinuierlicher Dialog auf allen Ebenen sowohl innerhalb der Region als auch mit internationalen Akteuren erforderlich. Das Ziel der Konferenz war es, eine Plattform für hochrangige Teilnehmende aus dem Westbalkan, der EU, aus Deutschland, der USA und internationalen sowie regionalen Organisationen zu bieten, um das Thema Versöhnung zu diskutieren. Wie können Versöhnungsprozesse besser unterstützt werden? Welche Erfahrungswerte und „Best Practices“ haben sich bei Versöhnungsprozessen im Westbalkan herauskristallisiert? Welche Versöhnungsinitiativen verzeichneten Erfolge und welche Faktoren trugen dazu bei? Wie können aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen durch historische Aufarbeitung kontextualisiert und entschärft werden? Inwiefern muss Versöhnung auf bi- oder multilateraler Ebene vorgelebt werden? Wie können externe Akteure, wie beispielsweise die EU oder Deutschland, die Versöhnungsprozesse im Westbalkan unterstützen? Welche Rolle kommt der Zivilgesellschaft im Versöhnungsprozess zu? Wie kann der öffentliche Diskurs mit konstruktiveren und inklusiveren Narrativen gestaltet werden? Diese Veranstaltung war Teil des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts „Western Balkans Initiative: Engagement for Progress and Stability“.