
Eine der Herausforderungen für Think Tanks aus dem Westbalkan ist die große Distanz zum öffentlichen Diskurs in der Europäischen Union; zu oft verlieren sich pro-europäische Stimmen im Austausch mit ihren europäischen GesprächspartnerInnen in regionalen Paradigmen. Dies hat zur Folge, dass die Länder des Westbalkans in den Mitgliedstaaten der EU zunehmend als potenziell problematische Nachbarn wahrgenommen werden, welche von europäischen Transferleistungen profitieren könnten, ohne zu Lösungen europäischer Probleme beizutragen. Eine wirkliche Europäisierung der Länder ist jedoch nur möglich, wenn beide Seiten nicht aneinander vorbeireden. Um Organisationen aus der Region näher an den europäischen Diskurs heranzuführen und einen engeren, regelmäßigeren und zielführenderen Austausch zwischen Think Tanks aus dem Westbalkan und ihren deutschen KollegInnen sowie EntscheidungsträgerInnen zu fördern, fungiert das Aspen Institute Deutschland, finanziert durch die Open Society Foundations und das Bundespresseamt, als Policy Hub in Berlin. Ziel ist die Unterstützung von ausgewählten Think Tanks aus den Ländern des Westbalkans. Diese Unterstützung besteht aus der Identifikation von potenziellen GesprächspartnerInnen in Berlin sowie der Vorbereitung und Durchführung von Informationsreisen und Advocacy-Besuchen von Think Tanks aus der Region. Dadurch sollen die ausgewählten Organisationen ein besseres Verständnis von der deutschen politischen Landschaft gewinnen, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit deutschen KollegInnen identifizieren sowie ihre Interessenvertretung in Berlin verbessern. Durch die bessere Vernetzung mit deutschen Think Tanks soll eine nachhaltigere und wirkungsvollere Einbeziehung von Think Tanks aus dem Westbalkan in die westeuropäische politische Debatte erreicht werden. In den ersten zwei Jahren dieses Projektes organisierte das Aspen Institute Deutschland 19 Besuche von mehr als zwanzig Think Tanks aus sechs Ländern und brachte sie mit wichtigen GesprächspartnerInnen in Institutionen wie dem Bundeskanzleramt, dem Auswärtigen Amt, weiteren Bundesministerien, dem Deutschen Bundestag, Think Tanks und wissenschaftlichen Einrichtungen in Berlin, sowie mit individuellen ExpertInnen und fachkundigen JournalistInnen zusammen.
Policy Briefs:
Eine Übersicht der Policy Briefs, die im Rahmen dieses Projektes von den teilnehmenden Organisationen erstellt wurden, finden sie hier. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Dokumente ausschließlich bei Ihren Autoren, sie reflektieren nicht zwingend die offizielle Positionierung oder Meinung des Aspen Institute Deutschland.
2021
Institute for Democracy “Societas Civilis” – Skopje: „North Macedonia: Progress in a Void “ (June 2021)
Centre for Contemporary Politics: „Serbian Media: Threat to Democracy, Opportunity for Anti-EU Narratives“ (April 2021)
Foreign Policy Initiative BH: „Road Ahead for Bosnia and Herzegovina: New Opportunities or the Preservation of the Status Quo?“ (April 2021)
Centre for Monitoring and Research – CeMI: „The First 100 Days of the New Montenegrin Government“ (March 2021)
2020
Think for Europe Network: “Breaking the Impasse: Exploiting New Opportunities to Strengthen EU-Western Balkans Relations” (December 2020)
Center for Democratic Transition: “Potentially Critical Points in the Functioning of the New Government in Montenegro” (November 2020)
Balkans Policy Research Group: “Kosovo-Serbia Dialogue: Path to the Agreement” (September 2020)
European Policy Institute: “EU-North Macedonia Accession Negotiations: the Implications of the Bulgarian Conditions” (June 2020)
2019/2018
Centre for Monitoring and Research: “Montenegro: A Captured State or a Leading Candidate for EU Accession?” (April 2019)
Think for Europe Network: “Effective Benchmarking for Concrete Rule of Law Reforms in the Western Balkans” (October 2019)


