- 03. September 2020
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- 05. September 2020
Stories can break the dignity of a people, but stories can also repair that broken dignity.
(Chimamanda Ngozi Adichie, The Danger of a Single Story)
Das diesjährige Aspen young European Leaders Seminar war die vierte Auflage nach Seminaren in Italien, Spanien, und Frankreich. Ursprünglich war das Seminar auf Schloss Pillnitz bei Dresden geplant, in diesem Jahr organisiert und umgesetzt von Aspen Germany in Kooperation mit Aspen Central Europe und unter der Schirmherrschaft der Aspen Initiative for Europe. Aufgrund der Covid-19 Pandemie war es allerdings nicht möglich, eine Präsenzveranstaltung durchzuführen; das Seminar wurde in ein virtuelles Format umgewandelt, das von 3. bis 5. September stattfand.
Die Gruppe wurde von Erik Kurzweil, Leiter des Referats für Internationale Beziehungen an der Sächsischen Staatskanzlei begrüßt. Er gab einen Überblick über die Eckdaten des Freistaats und auch über die gesellschaftlichen Spannungen, die die Arbeit von Politik und Wirtschaft gleichermaßen beeinflussen: ein direkter Einstieg in eine Reihe von Themen, die auf die eine oder andere Art und Weise im Laufe des Seminars immer wieder zur Sprache kamen.In einer Podiumsdiskussion mit Elmar Brok, ehemaliger MdEP, Mitglied der CDU und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, und Franziska Bratner, MdB und ehemalige MdEP, Bündnis 90/Grüne drehte sich um die Frage, wohin Europa gehen wird: zu mehr Kohärenz und Einigkeit oder zu weiteren Herausforderungen und Spaltungen in den gemeinsamen Zielen und Werten.
In starker Anlehnung an das ursprüngliche Curriculum trafen 22 TeilnehmerInnen aus ganz Europa auf Zoom zusammen und vereinten eine Vielzahl von Branchen und Sektoren wie Thinktanks, Wirtschaft und Politik, Medien und Menschenrechte, Geschichte und Stadplanung, um die aktuelle Lage Europas und die Zukunft des Kontinents unter dem Titel „Fractured Europe“ zu besprechen. Unter erfahrener Leitung der langjährigen ModeratorInnen von Aspen Germany, Leigh Hafrey, Senior Lecturer an der Sloan School of Management der MIT, und Ruth Girardet, Mitglied im Council der Open University, nahm die Debatte basierend auf grundlegenden Werken wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen sowie dem deutschen Grundgesetz; Immanuel Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten ihren Anfang; besprochen wurden auch Werke zeitgenössischer AutorInnen wie Olga Tokarczuk, Peter Schneider und Vaclav Havel und gingen bis in moderne Problemstellungen wie Überwachungskapitalismus und „Stabilokratien“ in Mittel- und Osteuropa.