- 03. Juli 2023
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- 03. Juli 2023
Am 3. Juli veranstaltet das Aspen Institut Deutschland gemeinsam mit Telefónica Deutschland ein Digital Dish zum Thema „Charting the Course? Europe’s Quest for Digital Sovereignty in the Changing Geopolitical Order“. Hierzu begrüßen wir Catarina dos Santos, MdB, CDU; Juan Luis Redondo Maíllo, Director Digital Public Policy, Telefónica S.A.; Sarah Bäumchen, Mitglied der Geschäftsleitung, ZVEI e.V.; Steven Heckler, Stv. Abteilungsleiter Digitalisierung und Innovation, BDI; ; und Antonia Hmaidi, Analyst, Mercator Institute for China Studies (MERICS).
Pandemien, geopolitische Konflikte und die Bedrohung durch Handelskriege haben einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig Europas Streben nach digitaler und technischer Souveränität im geopolitischen Kontext ist. Der Aufstieg marktbeherrschender Akteure wie die USA und China mit ihren einflussreichen Tech-Giganten und Spitzentechnologien hat die EU dazu veranlasst, ihren eigenen Weg zu finden und ihre Interessen durchzusetzen. Die EU nutzt ihre regulatorische Kraft, die auf europäischen Standards und Werten beruht, als entscheidendes Instrument zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen und macht den Zugang zum Binnenmarkt von der Einhaltung ihrer hohen Standards und Normen abhängig. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den fairen Wettbewerb auf dem Markt zu fördern, das Wachstum und die Innovation von Unternehmen anzukurbeln und internationale Standards zu setzen – dies wird oft als „Brussels Effect“ bezeichnet. Jüngste Beispiele für Gesetzesvorschläge in diesem Zusammenhang sind der Digital Markets Act, der Digital Services Act, der Chips Act und der AI Act.
Die EU befindet sich jedoch in einer heiklen Lage zwischen den Vereinigten Staaten und China. Einerseits vertieft die EU ihre Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten durch Initiativen wie den U.S.-EU Trade and Technology Council, die auf gemeinsamen Werten basieren. Andererseits treibt die EU Regulierungen voran, die sich vor allem auf große US-Tech-Unternehmen auswirken, und ist noch nicht geneigt, sich ganz dem U.S.-Ansatz anzuschließen, sich explizit gegen China zu stellen.
Im Streben nach einer globalen digitalen Führungsrolle richtet sich der Blick zunehmend auf den globalen Süden als potenziellen Verbündeten. Hier bemühen sich demokratische Akteure wie die USA und die EU, Alternativen zu den digitalen Infrastruktur- und Investitionsversprechen Chinas und Russlands zu bieten.
Gemeinsam mit Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Forschung werden wir die zunehmend geopolitische Dimension von Digitalisierung und Technologie diskutieren und den Weg der EU bewerten, um im globalen Wettbewerb zu bestehen, Abhängigkeiten zu verringern und neue Allianzen zu schmieden.