- 20. Oktober 2022
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- 20. Oktober 2022
Am 20. Oktober 2022 veranstaltete das Aspen Institute Deutschland und Telefónica Deutschland ein Digital Dish zum Thema „The New Geopolitics of Global Supply Chain Resilience“ mit Andreas Audretsch MdB, Stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Bernard Kuiten, Direktor a.i. der Abteilung Information und Außenbeziehungen bei der Welthandelsorganisation, Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany e.V. und Dr. Klaus Wiener MdB, Mitglied in den Ausschüssen Wirtschaft, Umwelt und Finanzen, moderiert von Dr. Stormy-Annika Mildner, Aspen Institute Deutschland.
Angesichts der aktuellen geopolitischen Ereignisse und wirtschaftlichen Trends, die internationale Produktions- und Handelsnetze belasten, werden globale Lieferketten einer bemerkenswerten strategischen Neubewertung unterzogen. Die COVID-19-Pandemie, steigende Arbeitskosten, Sanktionen und Exportkontrollen im Zuge von Russlands jüngster Invasion in der Ukraine haben die Anfälligkeit globaler Wertschöpfungsketten offengelegt. Der Verlust von Arbeitsplätzen und Einkommen für Arbeitnehmer weltweit, eine steigende Nachfrage und Engpässe in der Lieferkette sowie eine Verlangsamung des Wachstums und steigende Inflation sind nur einige der denkbaren wirtschaftlichen und sozialen Folgen. Während die Unternehmen nach Antworten auf die Herausforderungen der Lieferketten suchen, stellen die politischen Entscheidungsträger die Abhängigkeit von ausländischen Zulieferern in Frage und entwickeln Strategien zum Schutz ihrer eigenen Industrien und zur Förderung der strategischen Unabhängigkeit von Herstellern, zum Beispiel bei Halbleitern und Mikrochips. Die Umgestaltung globaler Lieferketten ist jedoch ein zeit- und kostenaufwändiger Prozess, der neue Risiken wie den globalen Subventionswettlauf mit sich bringt.
Wie können Regierungen und Unternehmen zusammenarbeiten, um die Widerstandsfähigkeit der globalen Lieferketten im derzeitigen geopolitischen Umfeld zu verbessern? Wie kann die Europäische Union ihre Abhängigkeiten diversifizieren und die Einführung digitaler Technologien beschleunigen? Welche konkreten Maßnahmen sind erforderlich, um mit politischen Risiken in der Lieferkette besser umgehen zu können und das multilaterale, auf Regeln basierende Handelsumfeld zu unterstützen? Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe ausgewählter Teilnehmer*innen wurden diese und viele weitere Fragen bei einem leichten Mittagessen erörtert.