- 03. Mai 2021
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- 14. Dezember 2024
Am 3. Mai 2021 veranstaltete das Aspen Institute Deutschland eine Online-Diskussion zum Thema „Open Strategic Autonomy: The Future of the EU‘s Economic and Trade Policy?“ mit Dr. Sabine Weyand, Generaldirektorin, Generaldirektion Handel, Europäische Kommission, Professor Thomas Philippon, Max L. Heine Professor of Finance, Stern School of Business, New York University, und Mitglied des French Council of Economic Advisers sowie des G7 Panel of Experts, Dr. Claudia Schmucker, Leiterin des Programms Geoökonomie der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), Dr. Nathalie Tocci, Direktorin des Istituto Affari Internazionali (IAI) und Sonderberaterin des Hohen Vertreters der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Vizepräsidenten der Kommission, Josep Borrell, sowie Elmar Brok, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und Senior Fellow des Aspen Institute Deutschland.
In der Diskussion wurde betont, dass die Einführung einer neuen EU-Handelsstrategie mit dem Konzept der „Open Strategic Autonomy“ aufgrund neuer geopolitischer Herausforderungen nötig gewesen sei, um die zentrale Rolle der EU in der Welt zu behaupten und ihre Werte und Interessen selbstbewusster zu vertreten. Open Strategic Autonomy bedeute hierbei „gemeinsam zu handeln wenn möglich, alleine zu handeln wenn nötig“. Die EU solle dabei besonders auf ihre Stärken – multilaterale Entscheidungsfindung, Etablierung von internationalen Handelsstandards und bilaterale Abkommen – setzen. Die Diskussion thematisierte aber auch mögliche Risiken wie ein wachsendes wirtschaftliches Ungleichgewicht zwischen den Mitgliedsstaaten sowie Protektionismus. Zudem wurde auf die Positionen zentraler EU-Mitgliedsstaaten eingegangen. So habe sich beispielsweise in Deutschland im Zuge der Corona-Krise der Fokus im Bereich Handel von Offenheit hin zu Resilienz und der Durchsetzung eines fairen Wettbewerbs verlagert. Zudem gingen die ExpertInnen näher auf das im Dezember 2020 abgeschlossene EU-China Investitionsabkommen sowie die transatlantischen Handelsbeziehungen ein.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist hier verfügbar:
Die Veranstaltung eröffnete die virtuelle Veranstaltungsreihe des Aspen Institute Deutschland zum Thema „The Future of Europe: Towards Strategic Autonomy?“, die mehr Licht in die Debatte zum Konzept der Europäischen Strategischen Autonomie bringen soll. Die zentrale Frage ist hierbei, wie sich das Konzept in verschiedenen Politikbereichen umsetzen lässt und wie Strategische Autonomie innerhalb der EU und in verschiedenen Mitgliedsstaaten wahrgenommen und interpretiert wird. Die kommenden Veranstaltungen der Reihe werden sich mit Strategischer Autonomie in den Bereichen Sicherheit, Klimapolitik sowie Digitalisierung und Technologie befassen.