- 24. November 2022
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- 24. November 2022
Am 24. November 2022 veranstaltete das Aspen Institut Deutschland zum Abschluss des Western Balkans Stakeholder Forum 2022 eine öffentlichen Veranstaltung mit dem Titel „The EU’s Geopolitical Awakening – New Impetus for the EU Integration Process of the Western Balkans?“. Neben Manuel Sarrazin, Sondergesandter der Bundesregierung für die Länder des westlichen Balkans, nahmen hochrangige Vertreter*innen des Westbalkan an der Veranstaltung teil: Josip Brkić, Miroslav Gačević, Liza Gashi, Artur Kuko, Aleksandar Mašković, Filip Tosevski.
Die EU-Erweiterungsbemühungen im Westbalkan gestalten sich als zäher Prozess: Trotz erheblicher Fortschritte in den Ländern des Westbalkans bleibt der EU-Beitritt auch fast zwanzig Jahre nach der Agenda von Thessaloniki weiter unrealisiert. Die 2020 angenommene Überarbeitung der Erweiterungsmethodik brachte nicht den erhofften Durchbruch, allerdings kann die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien im Juli 2022 als vorsichtiges Zeichen des Fortschritts gewertet werden. Dieser Schritt war möglich geworden, da ein langjähriger bilateraler Disput zwischen Nordmazedonien und Bulgarien beigelegt werden konnte. Diese Entwicklung nährt die Hoffnung, dass die festgefahrene Situation bei der Erweiterung durchbrochen werden könnte, nicht zuletzt aufgrund der sich verändernden geopolitischen Lage in Europa, in Anbetracht derer auch der Ukraine und der Republik Moldau vom Europäische Rat im Juni die Beitrittskandidatur zugesprochen wurde. Diese jüngsten Entwicklungen werfen eine Reihe von Fragen auf: Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf den EU-Integrationsprozess der WB6? Verleiht das geopolitische „Erwachen“ der EU dem EU-Integrationsprozess der Westbalkanländer neuen Schwung? Wird sich der EU-Erweiterungsprozess durch die Kandidatur der Ukraine und der Republik Moldau verändern? Wie kann der Erweiterungsprozess innerhalb der EU und in der Region wiederbelebt werden?