- 26. Mai 2021
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- 04. November 2024
Am 26. Mai veranstaltete das Aspen Institute Germany einen geschlossenen Online-Expertenworkshop zum Thema „Implementing the Green Agenda: Decarbonization of the Economy in the Western Balkans.“
Die vorgesehene Dekarbonisierung der Wirtschaft, wie sie in der Green Agenda für den Westbalkan formuliert ist, wird starke Auswirkungen auf die Unternehmen in der Westbalkanregion haben. Umso mehr, als die EU als wichtigster Handelspartner für die Länder der Region auf eine Dekarbonisierung ihrer Wirtschaft zusteuert und die Einführung von CO2-Steuern in den Handelsbeziehungen in Erwägung zieht. Um zu diskutieren, wie sich die Dekarbonisierung auf die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region auswirken wird und wie die Privatwirtschaft in den Dekarbonisierungsprozess eingebunden werden kann, haben wir eine ausgewählte Gruppe von ExpertInnen versammelt, darunter VertreterInnen des Wirtschaftssektors, ThinktankerInnen und AkademikerInnen sowie VertreterInnen internationaler Organisationen und EntscheidungsträgerInnen aus dem Westbalkan und der internationalen Gemeinschaft.
Ein zentraler Punkt, der auf dem Workshop diskutiert wurde, war die Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Dekarbonisierungsprozesses bei Unternehmen und PolitikerInnen in der Region zu stärken. In diesem Zusammenhang seien daher mehr Informationen über die Auswirkungen und Herausforderungen, aber auch Chancen des Übergangs nötig. Es wurde bekräftigt, dass der Privatsektor eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Green Agenda spielen solle, wenn auch mit unterschiedlichen Rollen für größere Unternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (SMEs), basierend auf deren unterschiedlichen finanziellen und personellen Ressourcen und Innovationspotenzialen. Damit der Privatsektor eine proaktive Rolle bei der grünen Transformation übernehmen könne, bedürfe es zudem eines förderlichen Umfelds, z.B. durch Marktanreize, gezielte Förderpolitik, Subventionen oder punktuelle Besteuerung. Ein verstärkter Dialog sowie intensive Verhandlungen mit internationalen Stakeholdern, insbesondere der EU, seien notwendig, um einen nachhaltigen und finanziell tragbaren Übergang für die Region zu gewährleisten. Darüber hinaus sei verstärkte Koordination sowie Erfahrungsaustausch nicht nur innerhalb des Privatsektors, sondern auch zwischen Unternehmen, Regierungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in der gesamten Region wichtig, um die Herausforderung der Dekarbonisierung gemeinsam zu bewältigen.
Das Aspen Institute Germany dankt dem Auswärtigen Amt für die Förderung des „Aspen Western Balkans Stakeholder Forum 2021“ durch den Stabilitätspakt für Südosteuropa. Weitere Workshops im Rahmen des Projekts werden sich unter anderem mit dem Thema Medienfreiheit auf dem Westbalkan befassen.