Call for Participants: U.S. German Forum Future Agriculture
Die Landwirtschaft spielt eine große Rolle für die Wirtschaft, Gesellschaft, die Umwelt sowie das Klima und damit für die Zukunft unseres Planeten. In Anbetracht des steigenden Bevölkerungswachstums, der abnehmenden Biodiversität und der Notwendigkeit, sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen, wie z.B. häufigere extreme Wetterereignisse und verschärfte Wasserknappheit, steht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen. Der Krieg in der Ukraine und die COVID-19-Pandemie haben zu einer zusätzlichen Belastung der Lieferketten, steigenden Investitionskosten, Preisschwankungen und globalen Handelskonflikten geführt. Diese Faktoren haben den Druck auf die landwirtschaftlichen Betriebe und Landwirt*innen erhöht, und das zu einer Zeit, in der die Branche herausgefordert ist, jüngere Generationen als Fachkräfte zu rekrutieren, und in der ein sich schnell veränderndes Arbeitsfeld neue Anforderungen an die Berufsbildung stellt. Neue Wege zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu finden, ist unerlässlich; eine nachhaltige Landwirtschaft kann wesentlich dazu beitragen, die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume zu sichern, die natürlichen Ressourcen zu schützen, die Artenvielfalt zu erhalten sowie den Klimawandel abzumildern.
Sowohl Deutschland als auch die USA sind von zentraler Bedeutung für die Gestaltung einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Zukunft. Beide Länder sind mit ähnlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum konfrontiert. Um gemeinsam eine globale Führungsrolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Landwirtschaft zu übernehmen, ist ein besseres gegenseitiges Verständnis für unterschiedliche landwirtschaftliche Praktiken und Standards notwendig. Das U.S.-German Forum Future Agriculture, geleitet vom Aspen Institute Deutschland, zusammen mit dem Partner University of Illinois Urbana-Champaign, setzt genau hier an, indem es deutsche und US-amerikanische Landwirt*innen und wichtige landwirtschaftliche Akteure aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zusammenbringt. Durch den Erfahrungsaustausch, die Möglichkeit, Best Practices vor Ort zu besichtigen, und den Aufbau neuer transatlantischer Netzwerke wird dieses Projekt innovative Lösungsansätze für eine nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft und des ländlichen Raums fördern.
Landwirt*en und andere wichtige landwirtschaftliche Akteure können sich bis zum 2. Dezember 2022 für das erste Programmjahr 2023 beim Aspen Institute Deutschland bewerben. Der Fokus soll dabei auf dem Osten Deutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen) und dem Corn Belt des Mittleren Westens der USA (Iowa, Indiana, Illinois, Missouri, Ohio) liegen. Neben der grundlegenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der Landwirtschaft für ländliche Regionen wird der erste Jahrgang insbesondere das Kernthema Klimawandel und Klimaschutz in den Blick nehmen. Landwirt*innen stehen an vorderster Front des Klimawandels. Trockenheit, Temperaturanstiege und Wetterextreme wie Stürme, Starkregen, Hagel und Überschwemmungen stellen die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen. Ernteausfälle, knappe Wasserreserven, veränderte Anbauphasen und neue invasive Arten sind nur einige der Folgen, mit denen zu kämpfen sind. Gleichzeitig trägt die landwirtschaftliche Produktion zum fortschreitenden Klimawandel bei. Neue landwirtschaftliche Strategien sind notwendig: Zum einen muss sich die Landwirtschaft anpassen, um Herausforderungen wie steigende Temperaturen, immer heftigere Wetterereignisse, Dürren und Brände sowie Preisschwankungen bei Düngemitteln und Agrarprodukten zu meistern. Zum anderen muss der Agrarsektor einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Beteiligung der Landwirt*innen an der Entwicklung wirtschaftlich tragfähiger Lösungen für das Klima ist für das Wohlergehen der ländlichen Regionen und der Umwelt von entscheidender Bedeutung. Im Fokus des Austauschs stehen deshalb unter anderem die folgenden Fragen:
- Welche Maßnahmen sind notwendig, um landwirtschaftliche Systeme widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen und somit die Existenz der Landwirt*innen und ihren Beitrag zu ländlichen Regionen auch bei klimaspezifischen Risiken zu sichern?
- Wie kann die Landwirtschaft klimafreundlicher und nachhaltiger gestaltet werden, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, die Effizienz des Wassereinsatzes zu verbessern und negative Umweltauswirkungen so abzumildern, dass auch die Landwirt*innen davon profitieren?
- Wie kann der soziale und politische Zusammenhalt in ländlichen Regionen und in unseren Gesellschaften gestärkt werden?
- Wie kann die Politik die Rahmenbedingungen für eine soziale und ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft gestalten?
- Wie können Investitionen in die Forschung und die Entwicklung neuer Technologien am besten unterstützt und effektiv mit landwirtschaftlichen Fachkräften verbunden werden, um die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu schließen?
- Wie kann transatlantische Kooperation im Landwirtschaftssektor gefördert werden? Wie können die transatlantischen Partner besser voneinander lernen?
- Wie können langjährige transatlantische Konflikte und unterschiedliche politische Ansätze im Bereich der Nahrungsmittelproduktion überwunden werden, um unter dem Dach der transatlantischen Partnerschaft eine gemeinsame globale Führungsrolle zu übernehmen?
Programmablauf und Vorteile einer Teilnahme
Um diese Fragen zu beantworten, wird das Projekt den Teilnehmenden durch ein persönliches und virtuelles Programm die Möglichkeit bieten, sich mit internationalen Kolleg*innen und anderen führenden Expert*innen auszutauschen und den transatlantischen Dialog über die Landwirtschaft gemeinsam zu gestalten. Geplant sind:
- Interaktive Online-Treffen zwischen März und Juli 2023 (ca. 11 Stunden insgesamt)
- Eine 5-tägiger Präsenzbegegnung (inkl. An- und Abreise) in Champaign-Urbana, Illinois im Juni/Juli 2023
- Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Publikation, die im September 2023 veröffentlicht wird
- Eine virtuelle Abschlussveranstaltung im September 2023
Bei diesen interaktiven Treffen erfahren die Teilnehmenden mehr über die Landwirtschaftspraxis und -politik im jeweils anderen Land, führen Site-Visits durch, um sich ein Bild von Best Practices und innovativen Lösungen vor Ort zu machen, und erkunden Möglichkeiten der transatlantischen Zusammenarbeit. Von den Teilnehmenden wird erwartet, dass sie aktiv an der Entwicklung von Handlungsempfehlungen mitwirken, die im Rahmen einer Publikation und einer abschließenden Abschlussveranstaltung veröffentlicht werden. Alle Kosten für die Teilnahme werden vom Projekt übernommen.
Teilnahmevoraussetzungen
Bewerber*innen für dieses Austauschprogramm müssen:
- aktive Landwirt*innen sein und/oder in der Agrarwirtschaft, Politik, Wissenschaft usw. arbeiten,
- mindestens 3 Jahre Erfahrung im Bereich der Landwirtschaft haben,
- aktiv an allen Teilen des virtuellen und persönlichen Austauschs teilnehmen können,
- sich an der Entwicklung und Veröffentlichung von Handlungsempfehlungen in Form einer Publikation und eine Abschlussveranstaltung beteiligen können,
- ein Interesse am transatlantischen Austausch und an dem Thema Klima und Landwirtschaft haben,
- ausreichende Englischkenntnisse haben.
- Deutsche Bewerber*innen sollten im Osten Deutschlands leben und arbeiten (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen).
- US-amerikanische Bewerber*innen sollten im Corn Belt leben und arbeiten (Iowa, Indiana, Illinois, Missouri, Ohio).
Bewerbungsverfahren
Um sich zu bewerben, können Sie entweder:
- Ihren Lebenslauf in englischer Sprache per E-Mail an Katja Greeson unter greeson@aspeninstitute.de schicken, ODER
- eine Bewerbung über das Online-Formular hier einreichen.
Bewerbungen sollten bis 2. Dezember 2022 eingereicht werden.
COVID-19-Disclaimer: Die Programmbestandteile und der Zeitplan können sich aufgrund veränderter Reisebeschränkungen ändern.
Das Projekt wird durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Tina Bories
- Program Officer
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 46
- bories@aspeninstitute.de
Kilian Kurtenacker
- Program Assistant
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 36
- kurtenacker@aspeninstitute.de
Kontakt
Wiebke Wartenberg
- Senior Program Officer
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 12
- wartenberg@aspeninstitute.de
Philip Lott
- Program Officer
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 26
- lott@aspeninstitute.de
Katja Greeson
- Program Officer
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 18
- greeson@aspeninstitute.de
Elisabeth Haas
- Program Assistant
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 23
- haas@aspeninstitute.de
Lennart Nientit
- Program Assistant
- Telefon: +49 (0) 30 804 890 23
- nientit@aspeninstitute.de